Für eine nuklearmedizinische Untersuchung sollten Patientinnen und Patienten etwa eine bis vier Stunden einplanen. Für die Untersuchung spritzen wir radioaktiv markierte Substanzen in die Armvene. Der Körper verstoffwechselt diese sogenannten Radiopharmaka, und spezielle Gammakameras machen den Prozess nach einer gewissen Wartezeit in einem Bild sichtbar: dem Szintigramm. Es zeigt die zeitliche Änderung und die räumliche Verteilung des Radiopharmakons an. Je nachdem, ob die Stoffwechselaktivität verstärkt oder vermindert ist, können wir daraus unterschiedliche Schlüsse ziehen. Läuft der Stoffwechsel zum Beispiel schneller ab, kann das ein Hinweis auf eine Entzündung oder einen Tumor sein.
Für eine noch bessere Beurteilung einzelner Untersuchungsregionen können wir in unserer Praxis zudem eine sogenannte Single-Photon-Emission-Computed-Tomography (SPECT) durchführen. Sie ist eine Weiterentwicklung der Szintigrafie und erzeugt mithilfe der SPECT-Kamera dreidimensionale Schichtaufnahmen. Diese erlauben es uns, die Verteilung des Radiopharmakons genauer zu lokalisieren und Veränderungen noch besser zu diagnostizieren.
Besonders häufig zum Einsatz kommt die Nuklearmedizin bei Schilddrüsenerkrankungen, bei Herzkrankheiten, der Untersuchung der Niere und des harnableitenden Systems, bei Rheuma und Skelettkrankheiten sowie bei der Krebsbekämpfung.
